Franz Schöggl

Franz Schöggl

Franz Schöggl wurde 1930 als Sohn des Sägearbeiters Franz Schöggl sen. in Langenwang geboren.
Bereits mit 6 Jahren erhielt der junge Franz bei Kapellmeister Johann Goldhahn Geigenunterricht. Nach der Volksschule besuchte der begabte Schüler, trotz großer finanzieller Schwierigkeiten der Familie, die Realschule in Bruck. In seiner Freizeit beschäftigte sich Franz vorwiegend mit Musik und erlernte Klavier, Cello, Trompete und Schlagzeug im Selbststudium. Mit 15 Jahren wirkte er bereits im Kirchenchor, mit 17 im Musikverein mit. Seine Schulzeit war oft durch Arbeitseinsätze beim Volkssturm unterbrochen. Nach Absolvierung der Realschule fand er in den Schoeller-Bleckmann-Werken eine Anstellung.

Im Musikverein wurde bald das Talent des jungen Musikers erkannt und nach Absolvierung mehrerer Kapellmeisterkurse übernahm er im Jahr 1956 die Kapellmeisterstelle von August Sommer. Zuvor hatte er bereits ein Salonorchester gegründet, in dem auch seine zukünftige Frau mitspielte.

Im Jahr 1954 suchte der Österreichische Blasmusikverband einen
Bundesmarsch
und schrieb einen Kompositionswettbewerb aus. Franz Schöggl reichte in seiner bescheidenen Art einen Marsch ein, ohne seine Musikkollegen darüber zu informieren. Sein Marsch ging schließlich als Sieger hervor, wurde verlegt und wird seither österreichweit gespielt. Diesem Marsch folgten noch weitere Stücke, die noch heute gerne gespielt werden.

Mit der „Waldheimat Ouvertüre“ gelang ihm eine sehr schöne Komposition für konzertante Blasmusik. Für Bläserquintett komponierte er „Heimat Langenwang“ und bearbeitete zahlreiche bodenständige Volkslieder.
Neben der Blasmusik pflegte Franz Schöggl aber auch das klassische Streichquartett. Abwechselnd mit Prof. Panhofer, Dir. Marketz, Herrn Eisbacher, Prof. Schulhofer, Herrn Stackl und Herrn Lechner spielte er regelmäßig einmal pro Woche, viele Jahre hindurch. 1962 wurde die musikalische Arbeit Franz Schöggls mit der Ernennung zum Bezirkskapellmeister gebührend gewürdigt.

1964 war Franz Schöggl an der Gründung des Kirchenchores maßgeblich beteiligt, den er später auch sehr erfolgreich leitete. Als Chorleiter war er ebenfalls schöpferisch tätig und hinterließ zahlreiche Werke: Weihnachts- und Ostermessen, Kantaten und ein Requiem. Als weltliches Liedgut hinterließ er das „Mürztallied“ mit Text von Karl Skala und „Die launische Forelle„, scherzhafte Variationen über Schuberts Thema aus dem Forellenquintett. Dieses Werk entstand eher zufällig auf einer Fortbildungsveranstaltung, wurde dort von einem Vertreter des Doblinger Verlages entdeckt und in Druck gegeben. Heute ist „seine Forelle“ in vielen Ländern der Erde bekannt und Aufführungen aus USA, Japan und Australien wurden schon gemeldet.

Manfred Polansky nach Angaben von Frau Sieglinde Schöggl und Musikerfreunen.


Edler Trio

Edler Trio

Da zwei Mitglieder des Edler-Trios zeit ihres Lebens aktive Musiker im Musikklub bzw. Musikverein Langenwang waren, wollen wir diesem Erfolgstrio hier besondere Beachtung schenken:
Geschichte des Edler Trios
 

Franz Edler, der Gründer des Trios, spielte in den 30er Jahren mit einem Klarinettisten namens Franz Baumer aus Ternitz im Duett. Dieser war für kurze Zeit im Schoeller Bleckmann Stahlwerk in Hönigsberg beschäftigt. Als er jedoch aus beruflichen Gründen wieder zurück nach Ternitz ging, stellte Franz Edler ein Trio zusammen, welches sich aus ihm selbst (steirische Harmonika), Hermann Sommer (Klarinette) und Josef Haim (Armeeposaune), zusammensetzte. Anfangs spielten sie in Wirtshäusern, später auch bei kleineren Veranstaltungen. Seinen Namen erhielt das Trio erst, als es bei Rundfunksendungen und Bunten Abenden auftrat. Bald war die Gruppe bei Hochzeiten sehr gefragt. In der Zeit ihres Bestandes haben sie bei ca. 200 Hochzeiten aufgespielt.

Das Edler Trio war derart beliebt, dass es das ganze Jahr für diese Anlässe ausgebucht war. Als diese Gruppe durch die Rundfunkauftritte weit über dies Grenzen des Heimatlandes hinaus bekannt wurde, hatte sie auch Hochzeitsspielereien in den benachbarten Bundesländern. Von 1946-56 war es für das Edler Trio Tradition, am sogenannten Woazschälen sowie an der Weinlese in der Weststeiermark teilzunehmen, da Edlers Vater ja aus dieser Gegend stammte.

Seinen ersten großen Bühnenauftritt hatte das Edler Trio ca. ein halbes Jahr nach seiner Gründung im Kammersaal in Graz, wobei es auch auf Dr. Karl Panzenbeck traf, der in der Folge als sein großer Förderer auftrat. Die Gruppe spielte von 1946-58 regelmäßig im Rundfunk. Moderator dabei war stets Peter Girn, und Karl Panzenbeck trug mit seinen lustigen Kurzgeschichten zur Unterhaltung bei. Die erste Schallplatte wurde 1950 in Wien von der Columbia Grammophon aufgenommen. Insgesamt existierten bei Auflösung des Trios 17 Schallplatten von einer sehr großen Auflagenzahl für die damalige Zeit. Ca. 70 Mal trat das Edler Trio bei Bunten Abenden auf.

Als größter Erfolg konnte die Teilnahme bei einem internationalen Musikfestival in England gewertet werden. Dort nahmen zahlreiche Gruppen aus 34 Nationen teil, wobei 12.000 Zuschauer verzeichnet wurden. Danach wurden in London im Studio der BBC Aufnahmen gemacht, die drei Tage andauerten. Anschließend folgten zahlreiche Einladungen zu verschiedenen internationalen Volksmusiktreffen, die sich jedoch mit ihrem Hauptberuf in den Schoeller Bleckmann Werken nicht vereinbaren ließen und deshalb abgesagt werden mussten. Um bei den immer größer werdenden Veranstaltungen besser zur Geltung zu kommen, verstärkte das Trio die Besetzung mit einer Posaune, die Tenoruntermalungen spielte. Anfangs war es Kapellmeister August Sommer, später Sepp Hofbauer (Schiaßbauer), der bei den Edlern mitspielte. Von ihm kennen wir viele lustige Begebenheiten und Erzählungen. Das letzte Mal spielte das Edler Trio beim Brautaufwecken der Tochter Franz Edlers im Jahre 1960. Nach dem Tod des Bassisten Josef Haim löste sich das Trio 1961 gänzlich auf.

Mag. Marlies Leitenbauer & Manfred Polansky (Auszug aus der Chronik „120 Jahre Musikverein Langenwang“)


Pretuler Buam

Pretuler Buam

Ihre Lieder sind längst Volkskultur geworden und belegen dies unentwegt.
Es ist insbesondere Volkskultur, wie sich die Menschen sehen und in einem Text der Pretuler Buam wiederfinden.
Die fünf Musikanten aus dem Pretulgraben haben mit Würde und Stolz über unsere Heimat und die Menschen gesungen und komponiert.

Durch ihre zahlreichen Auftritte und Rundfunksendungen u.a. mit Paul Hörbiger, Karl Panzenbeck, Peter Girn, Rosemarie Isopp, dem Edler Trio, Franziska Sommer, Sepp Trummer, Fritz Muliar, den Geschwistern Pfeilstöcker und vielen, vielen anderen sind ihre Lieder weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden und werden heute noch immer gerne gespielt und gehört.

Sie gelten als Vorreiter der steirischen Volksmusik und sind unvergesslich.

– Franz Preitler, Österreichischer Autor und Vizepräsident der Rosegger-Gesellschaft Mürzzuschlag

Anfragen zur Chronik der Pretuler Buam am Marktgemeindeamt Langenwang: Kpm. Richard Schmid (03854/6155-12)